Wir beschreiben kurz die Tätigkeit eines Ordnungscoaches (englisch: Organizer), um im Anschluss über den Umzugsmanager zu reden.
Was ist ein Ordnungscoach?
Sie kennen möglicherweise das Konzept aus unterschiedlichen TV-Formaten weltweit, in denen professionelle „Aufräumer“ Familien bei der Organisation ihrer Haushalte helfen. Im TV werden hauptsächlich impulsive Sammler und pathologische „Messies“ medial ausgeschlachtet, weil diese „Haushalte“ Quote-Garanten sind. Die meisten Menschen haben einen Hang zum Voyeurismus und dem Sensationalismus und ergötzen sich an diesen grenzwertigen Verhaltensmustern.
So hat der Beruf des Ordnungscoaches einen gewissen Ruf erhalten und in ihm wird eher das Bild eines Therapeuten mit Entsorgungskommando konstruiert.
Abseits dieser selektiven Wahrnehmung hat sich dieser Beruf in den Haushalten der oberen 10.000 schon vor vielen Jahren fest verankert, und heute hält er kontinuierlich Einzug in die Haushalte der Mittelschicht.
Mittlerweile gibt es Berufsschulen mit Abschlusszertifikaten und ganze internationale Messen, in denen das Wissen um Organisationstechniken, Werkstoffkunde bis zu Kunstgeschichte und Porzellankultur ausgetauscht werden.
Der Kernpunkt dieser Tätigkeit ist nicht unbedingt das Ausmisten eines Haushaltes, sondern die Organisation. Das, was die meisten Familien in Eigenregie einmal im Jahr oder alle paar Jahre durchführen, wird an einen Dienstleister übergeben. So wie viele Haushalte Hilfestellung für den Garten oder die Reinigung in Anspruch nehmen.
Haushalte entwickeln sich kontinuierlich, Räume werden umfunktioniert, umdekoriert, die Kinder wachsen schnell, die Wohnung wird der neuen Realität angepasst und modifiziert. Manche Möbel oder Einrichtungsgegenstände verlieren ihre Aufgabe und werden umdisponiert oder irgendwo abgestellt,wo sie nicht stören.
Was passiert in Unternehmen, die über die Jahre wachsen? Die Organisation des Unternehmens wird unübersichtlich und unpassend und muss restrukturiert werden. Sie unterlaufen eine Reorganisation. Abteilungen werden verschmolzen oder aufgesplittert, Kostenstellen werden neu definiert, die Hierarchie kann sich ändern, Mitarbeiter bekommen neue Chefs oder müssen in anderen Abteilungen anderen Leitenden Angestellten berichten.
Unproduktive Mitarbeiter werden neu eingeteilt oder gekündigt. Durch Produktionsveränderungen werden manchmal ganze Kostenstellen abgewickelt und neue kreiert.
Wenn der „Kontroller“ seinen Job aufnimmt und die Kostenstellen durchkämmt, breitet sich unter den Mitarbeitern Angst aus, die meisten bangen um ihre Arbeit.
Wenn die Reorganisation nicht sorgfältig ist, verbleiben sogenannte „Geister-Mitarbeiter“. Sei sind kein Mythos, sie gibt es in der Tat. Es handelt sich um Mitarbeiter, die bei der Reorganisation übersehen und nicht zugeordnet werden. Sie fristen ein tristes Dasein ohne einer definierten Abteilung zuzugehören und ohne reale Aufgaben.
Es handelt sich meistens um Menschen, die sehr lange im Unternehmen sind und bei denen sich der Kontroller nicht traut zu fragen: „Was machen Sie denn hier jeden Tag? Welche ist ihre Aufgabe?“
Falls neue Kollegen in der Kantine den Geister-Mitarbeiter fragen, welchen Posten er inne hätte, antwortet dieser mit vagen Aussagen: „Ich bin abteilungsübergreifend für bla bla... zuständig und berichte direkt an Frau XYZ vom Beratungsstab der Geschäftsleitung“.
Die „Geister“ verbringen ihren „Arbeits-Tag“ zurückgezogen und gehen manchmal sogar im Unternehmen in Rente.
Was der Kontroller in Unternehmen durchführt, macht der Ordnungscoach in Haushalten.
Bei sehr großen Haushalten ist so eine Hilfe immer willkommen. Manchmal kommt die Familie mit der Aufgabe nicht klar, fühlt sich überfordert oder hat schlicht keine Zeit dafür. Manche Familien wünschen sich einen neutralen Blickpunkt ohne „Betriebsblindheit“.
In gehobenen Haushalten ist der Organizer ein Luxus, den man sich regelmäßig gönnt. Man erfreut sich an den perfekt eingeräumten Kleiderzimmern, in denen die Kleider penibel nach Farben und Stil sortiert sind, und an der Lebensmittelkammer, in der Dosen, Gläser und Packungen nach Art, Farbe, Größe und Ablaufdatum eingeräumt sind.
Wir wollen Ihnen keinen Ordnungscoach aufquatschen, obwohl Ihnen natürlich frei steht, einen einzubestellen.
Wir wollen Sie in unserer Beratung für das Thema sensibilisieren, denn der Ausgangspunkt eines Umzuges ist immer die Organisation. Ein Umzug ist immer ein guter Anlass, um seinen Haushalt zu restrukturieren. So nehmen Sie keine „Geister“ mit in Ihre neue Heimat. Diese Geister verursachen Kosten, sie binden Energie und passen schon lange nicht mehr in den Haushalt.
Bedenken Sie jedoch, dass eine emotionale Bindung an einen Gegenstand wichtiger sein kann als sein nutzen, der Gegenstand erzählt eine Geschichte und wird Teil Ihres Lebens.
Sie müssen einschätzen können, wie wichtig ein Artikel für Sie ist, damit Sie Ihre Entscheidung später nicht bereuen.
Umzugsmanager
Umzüge sind stressige Projekte. Anhand meiner Umzugskarriere kann ich allen Leidensgenossen bestätigen, dass Umzüge zu den stressigsten Erfahrungen gehören, die eine Familie gewöhnlich hat.
Der Umzugsmanager (UM) ist ein Professioneller Ordnungscoach, der sich auf Umzüge spezialisiert hat.
Außer der Restrukturierung des Haushaltes übernimmt er die gesamte Verwaltung des Umzuges und kommuniziert als Bevollmächtigter direkt mit der Umzugsgesellschaft.
Viele fungieren bei nationalen Umzügen als Umzugsgesellschaft mit dem Bonus der Organisation. Sie haben teilweise ein ganzes Team und bieten einen wahrhaftigen Komplett-Service an, mit Abbau von Kronleuchtern und Einrichten der neuen Wohnung, inklusive dem Aufhängen von Bildern.
UM sind eine gute Unterstützung bei Umzügen in Eigenregie, sie helfen Ihnen beim sortieren, verpacken und natürlich beim auspacken und neu-einrichten.
Und vor allem: sie unterstützen die Familie bei den bürokratischen Tätigkeiten wie der Erstellung der Packliste und der Auflistung für die Versicherung. Beides sind zeitaufwendige Jobs die extrem viel Organisation und Kontrolle erfordern.
Wenn Sie eine Umzugsfirma beauftragen, wird diese für Sie die Packliste erstellen.
Die Auflistung für die Versicherung müssen Sie auf jeden Fall selber erstellen. Sie erfordert viel Recherche und je nach Hauseinrichtung sogar zusätzliche Gutachten von Experten.
In Haushalten der obersten Einkommensschichten übernehmen UM den gesamten Umzug.
Die Familie bespricht mit dem Profi die Einrichtung im neuen Haus, übergibt diesem die Hausschlüssel und zieht für ein paar Tage in ein Hotel oder in das Strand- oder Landhaus.
Tage später zieht die Familie in das voll eingerichtete und dekorierte Haus ein. Die Familie bekommt vom Umzug nichts mit und hat in keinem Moment Kontakt mit der Umzugsgesellschaft.
Ob dies erstrebenswert ist, auch wenn man es sich finanziell leisten kann, ist eine individuelle Entscheidung.
Es hat klare Vorteile, wenn die Familie einen Manager hat, der ihre Interessen vertritt. Ein externer Manager kann generell besser verhandeln und koordinieren, als die Familie selber. Er ist nicht persönlich involviert, hat keine emotionale Bindung an den Haushalt und handelt nicht stets in eigener Sache.
Alles wird professioneller und rationaler, mehrere Stressfaktoren werden eliminiert.
Sicherlich kann nicht jeder für bis zu USD 10.000 einen UM beauftragen.
In unserer Beratung vermitteln wir ihrer Familie einen Wissenskanon, der Ihre Familie gut ausrüstet und sie verhandlungsstark macht.
Sie gehen versiert das Projekt an und sind sozusagen Ihr eigener Umzugsmanager.
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